Frauen wurden Jahrhunderte lang aus Bildung, Wissenschaft oder Kunst ausgeschlossen oder nur sehr bedingt zugelassen. Die Tatsache, daß ihre Rolle sozial sehr klar definiert war, hat dazu beigetragen, daß sie auf diesen Gebieten kaum in Erscheinung traten, und in ihren Berufsmöglichkeiten sehr eingeschränkt waren – sehen wir von einigen wenigen Pionierinnen ab. Mein Anliegen war es, auf die Geschichte der Frauen einzugehen und Einblick in Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen verschiedener Berufe zu vermitteln, sowie den Zusammenhang zwischen den sozialen, milieubedingten Möglichkeiten und der Berufswahl zu zeigen. Was für Frauen in früheren Generationen nicht einmal denkbar war, ist heute zur Selbstverständlichkeit geworden. Frauen haben sich im Lauf der letzten hundert Jahre viele Gebiete erobert; sei es auf dem Gebiet des höheren Studiums oder in traditionellen „Männerberufen“. Vom einfachen Handwerk bis zur Politik, von der Baustelle bis zum Minister. Die Auseinandersetzung mit dem Thema stellt selbst einen Bewußtseinswandel dar. Arbeitsrollen bestimmen in historisch nachvollziehbarer Form den politisch-rechtlichen Status von Personen und Gruppen (Frauen). Anhand der sozialen Entwicklung die durch die politischen Frauenbewegungen vorangetrieben wurde zeigt sich deutlich, daß das historische Interesse an dem Thema eng mit den gesellschaftlichen Orientierungsbedürfnissen verbunden ist. Die wirtschaftliche Abhängigkeit der Frauen war ein wesentlicher Punkt ihrer Diskriminierung Der Übergang zum 20. Jahrhundert führte zur Herausbildung neuer Frauenberufe. Die Schreib- und Rechenmaschinen sowie die Weiterentwicklung der Telefonanlagen führten zu einem steigenden Frauenanteil unter den Arbeitnehmern. Auch im Bereich der Erziehungs- und Pflegeberufe setzten sich die Frauen durch. Dieser neue Zustand war nicht zuletzt sozial bedingt. Es wurde immer schwerer, eine Familie mit einem Gehalt zu erhalten. Erste Frauen drängen zur gleichen Zeit in Ärzte- und Juristenberufe. Frauen wurden zum Studium oder zu anderen beruflichen Ausbildungen zugelassen. Das Ziel dieses Projekts ist es, die Aufmerksamkeit auf Frauen in besonderen Berufen zu richten. Es gibt auch heute Berufe, die für Frauen als „Ungewöhnlich“ gelten. Es geht hier nicht nur um „höhere Berufe“ wie Universitätsprofessorinnen oder Ministerinnen, sondern um eine durch die gesamte Berufswelt erfassende Studie. Eine historisch- soziologischen Studie, welche die Änderungen der Gesellschaftsstrukturen, die daraus resultierenden Änderungen des Frauenbildes, sowie die Akzeptanz der Frau in der akademischen- und Berufswelt darstellt, wurde von Prof. Gabriela Hauch konzipiert.
Alisa Douer Wanderausstellung: 58 österreichische Frauen die an ihrem Arbeitsplatz fotografiert, interviewt und gefilmt wurden. 1. 1 Titeltafel 2. 3 Großformatfotos ca. 120 x 180 cm inkl. Biografien in durchsichtiges Plexiglas A4 Format 3. 55 Großporträts 70 x 50 cm in Aluminiumrahmen, verglast 4. 58 Alu Tafeln 20 x 14 cm mit Kurzbiografien 5. Videopräsentation 4 Stunden in 2 Teilen (VHS) Die Ausstellung begann im Oktober 2002 im „Museum Arbeitswelt“ in Steyr, 2003 TU Wien, 2004 AK Linz.
Buch/Katalog: Einleitung: Alisa Douer Essay: Frauenhistorikerin – Fr. Prof. Gabriela Hauch, Uni Linz. Format: ca. A4 Art: Hardcover mit Fadenheftung und Schutzumschlag Kern gedruckt in Duotone Papier: Kern – Seidenmatt 150 gr. Schutzumschlag – seidenmatt 150gr. Bildteil: 58 Bilder, großformatig abfallend Kurzbiographien Seiten: ca. 128 Preis: Euro 24,90 Erscheinungstermin: 15. September 2002